Ökologische Aufwertung von Grünflächen
Städtische Grünanlagen und Parks dienen der Erholung, Bewegung und erhöhen die Lebensqualität der Bevölkerung. Außerdem tragen sie dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels zu dämpfen, indem sie Hitzewellen oder die Folgen von Starkregenereignissen abschwächen. Ebenso bieten sie einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Doch die Auswirkungen des Klimawandels machen sich auch hier bemerkbar. Einige Pflanzen und Tiere können sich nur schwer an die sich rasch ändernden klimatischen Bedingungen anpassen, wodurch die Artenvielfalt stark reduziert wird.
Für die Biodiversität der Grünflächen spielt darüber hinaus die Art der Pflege und Bewirtschaftung eine bedeutende Rolle. Ein kurzer, homogener Rasen ohne (Wild-)Blumen sieht zwar ordentlich aus, stellt für Bienen und andere Kleinlebewesen jedoch quasi eine Wüstengegend ohne Nahrungsmittelgrundlage dar.
Um die Artenvielfalt zu fördern, ist es deshalb wichtig, auf einem Teil der städtischen Grünflächen die Pflanzenvielfalt zu erhöhen und von intensiver auf extensive Pflege umzustellen. So können sich neben Gräsern auch weitere Pflanzenarten entwickeln und die Fläche wird ökologisch wertvoller.
Neben der Errichtung eines insektenfreundlichen Staudenbeetes werden in Leoben nun, im Rahmen der KLAR! Murraum Leoben,weitere Maßnahmen umgesetzt, um die Artenvielfalt zu fördern.
An vier Standorten im Stadtgebiet werden gemeinsam mit dem Referat für Grünflächen und Friedhöfe ab März Probeflächen zur ökologischen Aufwertung von Grünflächen errichtet.
Auf diesen Flächen werden einerseits Wildblumen gepflanzt sowie das Mähkonzept von rund acht Mähgängen pro Jahr auf nur mehr zwei bis drei Mähgängen pro Jahr umgestellt. Zum Einsatz kommen dabei verschiedenste Pflanzen wie Wegerich, Färberkamille, Waldglockenblume, Königskerze, Malve, Eibisch, Maurerpfeffer, Nelken sowie Margeriten.
Bei den ausgewählten Flächen handelt es sich zum einen um eine rund 800 m2 große Wiesenfläche entlang des Carports in der Schönowitzstraße in Mühltal und eine rund 1150 m2 große Fläche im Pestalozzipark in Donawitz. Auf diesen Flächen werden Bepflanzungen durchgeführt und das Mähkonzept angepasst. Auf einer weiteren, rund 300 m2großen Fläche am Spielplatz Lerchenfeld, die durch eine Strauchbepflanzung in der Vergangenheit eine starke Verbuschung aufweist, wird ohne Neupflanzung die Pflege extensiviert. Auf der vierten ausgewählten Pilotfläche, einer Wiese im Wohngebiet an der Salzlände, soll auf rund 250 m2 eine Neuanlage des Bodens, mit anschließender Neueinsaat und Bepflanzung sowie extensiver Pflege, durchgeführt werden.
Diese Maßnahmen werden zu einem hochwüchsigeren Pflanzenbewuchs auf diesen Flächen führen. Dies bedeutet allerdings in keinster Weise, dass die Gemeinde sich nicht mehr um die Anlagen kümmert oder die Arbeitsmoral gesunken ist, sondern ist die notwendige Entwicklung der ökologischen Aufwertung. Um einer möglichen Fehlinterpretation entgegenzuwirken und die Bevölkerung zu informieren, werden an den Standorten Infotafeln errichtet.
Bei Fragen zu den Maßnahmen steht Ihnen das Referat für Grünflächen und Friedhöfe (+43 3842 4062-262) gerne zur Verfügung.